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20.09.2022

"Das coolste Projekt meiner ganzen Studienlaufbahn"

Studenten entwickeln AmbientBox zur besseren Kombination von digitaler und analoger Kommunikation

Das Besondere der AmbientBox ist die LED Lichtleiste. Mit ihr werden die Reaktionen der digitalen Gesprächsteilnehmerinnen und -teilnehmer sofort sichtbar.

Man trifft sich zu einem kurzfristigen, lockeren Gedankenaustausch beim Kaffee. Ein Projektmitglied ist aber gerade im Home Office. Um das Mitglied effektiv einzubinden, müssten jetzt alle ihre Laptops auspacken und auf den Monitor starren. Für einen kreativen, lockeren Gedankenaustausch nicht immer die besten Bedingungen. Oft bleibt so das Teammitglied im Home Office ausgeschlossen.

Was tun? Das fragten sich auch Philip Storz, Boris Garkusha und Sebastian Eckl des Studiengangs Human-Centered Computing der Fakultät Informatik. Im Semesterprojekt „Kollaborative Systeme“ von Prof. Dr. Gabriella Tullius und Prof. Dr. Peter Hertkorn entwickelten sie eine sogenannte AmbientBox mit der externe Teilnehmende an einem normalen Meeting digital eingebunden werden können und gleichzeitig alle Laptops ausgeschaltet bleiben. Als Kommunikationsplattform nutzten die Studenten den in dem semesterübergreifenden Projekt entwickelten Accelerator, eine digitale Kommunikationssoftware, die vergleichbar mit MS Teams oder Zoom ist und auch über ähnliche Funktionen verfügt.

Die Idee der drei Studenten ist dabei so einfach wie überzeugend. Die von ihnen entwickelte AmbientBox wird ähnlich wie eine Amazon Alexa Box einfach in der Mitte des Tisches aufgestellt. Neben einem Mikrofon und Lautsprecher, über den sich digitale Gesprächsteilnehmende akustisch in ein Gespräch einbringen können, verfügt die Box über eine Besonderheit - eine LED Lichterleiste. Über diese Lichtleiste können die Reaktionen und Emotionen des digitalen Gesprächsteilnehmenden in der Gesprächsrunde angezeigt werden. Will sich die Gesprächspartnerin oder -partner etwa in die Gesprächsrunde einbringen, leuchten die LEDs der Box in lila und drehen sich wie ein Polizeisignal. Bei rot teilt der Teilnehmende seine Ablehnung mit, wenn das Licht grün leuchtet, ist es eine Zustimmung. So lassen sich alle Reaktionen, die man gewöhnlich in den digitalen Gesprächen nutzt, wie Daumen rauf (Zustimmung), Daumen runter (Ablehnung), klatschen oder eine Wortmeldung, optisch darstellen. „Der Vorteil der leuchtenden LEDs ist es, dass man diese auch noch aus den Augenwinkeln sieht. Man merkt sofort, wenn die Box leuchtet und so bekommt man auch ohne Bildschirm mit, was der andere gerade möchte, daher auch der Name AmbientBox“, so Prof. Dr. Gabriella Tullius, die das Projekt zusammen mit Prof. Dr. Peter Hertkorn betreut und voll des Lobes ist. „Die AmbientBox ist so überzeugend und einfach, dass wir sie in unseren Gesprächsrunden bereits einsetzen. Ein Teil der Kolleginnen und Kollegen ist ja oft im Home Office und jetzt können wir Sie noch einfacher bei Gesprächen einbinden.“ Die Box, so Gabriella Tullius weiter, lasse sich sicher überall einsetzen, nicht nur an der Hochschule. Denn inzwischen sei es ja oft so, dass Teamsitzungen hybrid stattfinden, also nur ein Teil online dazu geschaltet wird.

Wie benutzerfreundlich die AmbientBox ist, zeigt sich bei einem anderen Punkt. Denn die drei Studenten haben bei der Entwicklung auch an die etwas vergesslichen Menschen gedacht. Wer etwa vergessen hat, was welches Lichtsignal bedeutet, kann auf einen kleinen Monitor der Box schauen. Dort wird das Symbol, etwa Daumen hoch, auch optisch noch mal dargestellt. Gesteuert wird die AmbientBox über einen von den Studenten selbst programmierten Raspberry Pi, einen Einplatinencomputer. So kann sich die AmbientBox ins WLAN einloggen und eine Verbindung zum Accelerator herstellen.

Insgesamt ein Semester lang werkelten Philip Storz, Boris Garkusha und Sebastian Eckl an der Lösung und entwickelten von der Idee über die Hardware bis zur Software alles selbst. Genau diese Komplexität, so Philip Storz, war auch der Reiz des Projekts. “Das wir es am Ende geschafft haben und wir die funktionierende AmbientBox in der Hand hatten, war einfach toll. Für mich war es wirklich das coolste Projekt meiner ganzen Studienlaufbahn.“