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06.05.2015

HHZ Forscher am BMWi in Berlin

Prof. Dr. Dieter Hertweck präsentiert Ergebnisse seiner Forschung am Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi).

Am 28. April 2015 präsentierte Prof. Dr. Dieter Hertweck vom Herman Hollerith Lehr- und Forschungs-zentrum der Fakultät für Informatik an der Hochschule Reutlingen die Ergebnisse seiner Forschung zum Thema "Geschäftsmodelle und Datenbasierte Dienstleistungen in der Energiewirtschaft".

Deutschland befindet sich inmitten umwälzender Veränderungen von Wirtschaft und Gesellschaft, die gemeinhin mit dem Titel „Digitale Transformation“ bezeichnet werden. Wie diese sich auf produktbezogene Dienstleistungen (Stichwort Industrie 4.0), auf intelligente Alltagsdienstleistungen (z.B. digital initiierte Gesundheitsdienstleistungen) oder auf neue Energiesysteme (Smart Energy Services) auswirkt, war Thema der branchenübergreifenden Konferenz.

Die von Professor Hertweck vorgetragenen Erkenntnisse zum Thema datenbezogene Dienstleistungen widmeten sich der Frage, wovon Energieerzeuger künftig existieren sollen, wenn der Energiebedarf der Bürger geringer (Energieeffizienz, Bevölkerungsrückgang) und die private Energieproduktion (PV-Anlagen, Niedrigenergiehäuser, Windkraft) immer höher wird. Dass diese Fragen relevant sind, zeigt der schleichende Niedergang der 4 großen Übertragungsnetzbetreiber, die den Wandel hin zum digitalisierten Smart Grid Betrieb viel zu spät vollzogen haben, und heute vom Stromverkauf alleine nicht mehr existieren können.

Mit der Auswertung von Daten aus intelligenten, webbasierten Strom-/Gas-/Wasserzähler (Smart Meter) wären bereits heute einige neue Geschäftsmodelle im Bereich Hausautomatisierung, Gesundheitswesen, Marketing,… denkbar. Die Verwendung der Daten ist jedoch zu Recht umstritten, und bedarf eines gesellschaftlichen Diskurses, da sich der Mensch mit diesen Technologien stark in die Digitale Welt integriert – mit allen Chancen und Gefahren.

Dass die Digitalisierung des Energiesektors in Deutschland auf Grund der frühen Energiewende auch große Chancen mit sich bringt, wurde an Beispielen aus den Gemeinden Rainau oder Haßfurt deutlich, wo engagierte Bürger über die aktive Mitarbeit in der Gestaltung regionaler, erneuerbarer Energiesysteme gänzlich neue Chancen für die regionale Ökonomie erreicht haben (Sparbriefe für Windkrafträder, kostenfreie Erdgasversorgung aus methanisiertem Biogas, Verwendung von Geldern aus Stromüberschüssen für den kommunalen Sozialhaushalt, Factoring-Modelle für energieintensive KMU, neue Arbeitsplätze für Softwareunternehmen, die Stromspar-Apps produzieren…). Ein wesentliches Ergebnis der abschließenden Konferenz war, dass die bereits heute existierenden Erfolgsmodelle einer digitalisierten, regionalen Energiewirtschaft einer sorgsamen Aufarbeitung, Evaluation und Kategorisierung bedürfen, damit interessierte Kommunen und Regionen daraus lernen können. Dies kann und muss erste Aufgabe der Wissenschaft sein, die die rein technologische Ebene des Smart Grids verlassen hat, und sich nun intensiv der Wertschöpfungsprozesse und Geschäftsmodelle der Digitalen Wirtschaft widmet – einer Wissenschaft, wie Sie das Herman-Hollerith Zentrum in Böblingen als Auftrag für die Zukunft sieht.

Bildquelle:
de.wikipedia.org/wiki/Bundesministerium_f%C3%BCr_Wirtschaft_und_Energie