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29.05.2018

Land fördert Informatikprojekte

Mit rund 1,8 Millionen Euro fördert das Wissenschaftsministerium vier Forschungs- und Transferprojekte der Fakultäten Angewandte Chemie, Informatik, Technik sowie Textil & Design

Ministerin Theresia Bauer informiert sich regelmäßig über die angewandte Forschung der Hochschule. Das Bild zeigt die Ministerin mit Hochschulpräsident Prof. Dr. Hendirk Brumme beim Besuch der ESB-Logistik Lernfabrik der Hochschule. Foto: Hochschule Reutlingen

Lilith Langeheine und Johannes Müller

Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg fördert mit dem erstmals ausgeschriebenen Programm „HAW-KMU-TT“ den forschungsorientierten Technologietransfer zwischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) und kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) der Region. Etwa 6 Millionen Euro Fördermittel wurden für das Programm vergeben. Besonders erfolgreich war die Hochschule Reutlingen: Vier Projekte aus den Fakultäten Angewandte Chemie, Informatik, Technik sowie Textil & Design haben die Gutachter überzeugt.

Transferorientierte Kooperationen mit dem Mittelstand sind ein wichtiger Teil der Forschung an der Hochschule Reutlingen. Prof. Dr. Gerhard Gruhler, Vizepräsident Forschung, freut sich über den Erfolg bei der Ausschreibung: „Schon jetzt sind wir eine der forschungsstärksten Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg. Die neuen Projekte werden die Wirkung und die Bedeutung der Hochschule in der Region, für Gesellschaft und Unternehmen nochmal deutlich erhöhen.“ Insgesamt wurden bei der Ausschreibung des Ministeriums 13 Projekte berücksichtigt. Die Mittel stammen dabei jeweils zur Hälfte vom Wissenschaftsministerium und vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

Die vier geförderten Projekte zeigen die Vielfalt der Forschung an der Hochschule Reutlingen:

Prof. Dr. Petra Kluger von der Fakultät Angewandte Chemie arbeitet in Kooperation mit der Hochschule Esslingen und der Firma PELOBiotec an einem entzündlichen Fettgewebemodell. Im Körper spielt entzündetes Fettgewebe beispielsweise bei Krankheiten wie Diabetes eine wichtige Rolle. Ziel ist der Aufbau von künstlichem, kranken Gewebe, das zum Beispiel für den Test von Medikamenten genutzt werden kann. Der Clou bei diesem Projekt: Das künstliche Gewebe wird erstmalig vollständig ohne tierische Bestandteile im Nährmedium gezüchtet. Das ist nicht nur ethisch unbedenklich, sondern führt vor allem zu einer deutlich höheren Qualität des Gewebes. Für künftige Tests wird damit eine höhere Aussagekraft erreicht.

Prof. Dr. Oliver Burgert von der Fakultät Informatik entwickelt ein Informationssystem, das dem Chirurgen während der Operation Zugriff auf alle für ihn relevanten Informationen gibt, ohne sich vom OP-Gebiet abzuwenden. Denn trotz aller Technik ist der „Zettel an der OP-Lampe” noch weit verbreitet. Eine Software soll dem Chirurgen ermöglichen, vorab einfach auszuwählen, welche Informationen, beispielsweise über Vorerkrankungen, Unverträglich­keiten oder radiologische Bilder, er zu welchem Zeitpunkt der Operation benötigt. Diese Informationen soll er dann über ein steril verpacktes Tablet nahe am Patienten einfach einsehen und bedienen können, zum Beispiel über einen Fußschalter. Bisher sind solche Informationen nur über einen weiter entfernten Monitor einsehbar. Beteiligt am Projekt sind die Firma RZ Medizintechnik, die Urologie und die Klinische Anatomie der Universität Tübingen.

Prof. Dr. Martin Luccarelli (Fakultät Textil & Design), Prof. Dr. Torsten Textor und Kai Nebel (Fakultät Textil & Design) sowie Prof. Dr. Natividad Martínez (Fakultät Informatik) entwickeln gemeinsam mit der Firma Ettlin innovative textile Bedienoberflächen für das Automobilinterieur am Zentrum für interaktive Materialien (IMAT), einem Lehr- und Forschungszentrum der Hochschule Reutlingen. Die zunehmende Interaktion zwischen Fahrzeugen und Nutzern sowie zwischen Fahrzeugen und dem Internet erfordern eine wachsende Anzahl von Bedienelementen. Immer neue Knöpfe, Tasten, Monitore und Kabel machen das Fahrzeug schwerer. Luccarelli und sein Team untersuchen die Möglichkeiten, gewisse Funktionen direkt in die Textilien im Auto zu integrieren. Zum Einsatz kommen dabei vor allem nachhaltige Materialien und Produkte.

Im Forschungsprojekt von Prof. Dr. Gernot Schullerus an der Fakultät Technik geht es um Asynchronmaschinen – Elektromotoren, die besonders leistungsfähig, günstig und robust, aber bislang noch nicht sehr effizient sind. Gemeinsam mit der Firma REFU Electronic entwickelt Schullerus Verfahren für den energieeffizienten Betrieb dieser Maschinen. Genutzt werden sollen sie im industriellen Umfeld, im Bereich der Elektromobilität sowie bei Krananlagen und Bau- oder landwirtschaftlichen Maschinen.