ALT + + Schriftgröße anpassen
ALT + / Kontrast anpassen
ALT + M Hauptnavigation
ALT + Y Socials
ALT + W Studiengang wählen
ALT + K Homenavigation
ALT + G Bildwechsel
ALT + S Übersicht
ALT + P Funktionsleiste
ALT + O Suche
ALT + N Linke Navigation
ALT + C Inhalt
ALT + Q Quicklinks
ESC Alles zurücksetzen
X
A - keyboard accessible X
A
T
24.06.2021

Student der Informatik promoviert an der Oxford University

Dr. Manuel Hepfer studierte Wirtschaftsinformatik/Bachlor an der Hochschule Reutlingen. Seine Promotion absolvierte er an der Oxford University. Das Wirtschaftsinformatik Studium, so Manuel Hepfer im Gespräch mit der Fakultät Informatik, war dabei eine sehr gute Grundlage für die Promotion an der University of Oxford. (Das ganze Gespräch finden sie am Ende des Textes.)

Für seine Karriere war sein Bachelor Studium in Reutligen die ideale Grundlage. Lob findet Dr. Manuel Hepfer vor allem für die sehr gute Unterstützung, etwa durch Prof. Dr. Michael Wobbermin.

„Ich würde noch einmal in Reutlingen studieren. Es war ein Grundstein zu meinem beruflichen Weg“, berichtet Dr. Manuel Hepfer über sein Bachelorstudium der Wirtschaftsinformatik in Reutlingen. Nach seinem Bachelor in Reutlingen absolvierte er seinen Master an der London School of Economics und promivierte anschließend an der University of Oxford. Heute ist der 29-jährige Doktor bei ISTARI-Global tätig, einem Unternehmen des singapurischen Staatsfonds, welches Unternehmen dabei unterstützt Cyber-Resilienz aufzubauen.

Von diesem Weg hat Manuel Hepfer nicht zu träumen gewagt, als er im Jahr 2011 mit seinem Bachelorstudium an der Fakultät Informatik anfing. In Reutlingen schätzt er bis heute rückblickend den engen Kontakt und die große Unterstützung durch die Professoren, für welche er bis heute lobende Worte findet. So half ihm zum Beispiel Professor Michael Wobbermin dabei, seine Bachelorthesis bei Porsche Financial Services zu schreiben. Ebenso wurde Manuel Hepfer in seinem Vorhaben unterstützt, ein Auslandssemester in England zu machen, um die Sprache und Kultur des Landes besser kennen zu lernen.

Doch aus dem Auslandssemester wurde mehr. Manuel Hepfer gefiel es in London so gut, dass er beschloss, auch sein Masterstudium in London zu absolvieren. Mit Hilfe seiner Reutlinger Professoren fand er hierfür ein passendes Stipendium.

Der Master an der London School of Economics weckte sein tieferes wissenschaftliches Interesse. Im Oktober 2016 begann Manuel Hepfer mit seiner Promotion. „Ich habe mich sehr gefreut in Oxford promovieren zu können. Dort habe ich mich mit der Resilienz – also die Widerstandsfähigkeit – von Unternehmen befasst, die von einem massiven Cyberangriff betroffen waren. Im empirischen Teil meiner Arbeit untersuchte ich, wie drei globale Unternehmen auf einen der bis heute verheerendsten Cyberangriffe reagierten.“ Mit diesem Thema befasst sich Manuel Hepfer auch heute bei seiner Tätigkeit als Research Analyst für ISTARI-Global, einem jungen Unternehmen des Staatsfonds von Singapur.

Auf seinen Weg zurückblickend ist Manuel Hepfer der Überzeugung, dass Leidenschaft für das Studienfach ein großer Erfolgsfaktor für ein Studium ist. Wer darüber hinaus Lust und Mut hat, ein neues Land und seine Menschen zu entdecken, sollte sich die Chance eines Auslandssemesters nicht entgehen lassen.


 

Werdegang:

Name: Dr. Manuel Hepfer

Studium:

2011 – 2015    Hochschule Reutlingen, Bachelor Wirtschaftsinformatik

2015 – 2016    London School of Economics, Master in Management, Information Systems, and Digital Innovation

2016 – 2021    Universität Oxford, Promotion in Cybersecurity

Seit 2021         ISTARI-Global, Researcher


 

Das Interview im Wortlaut

Sie haben in Reutlingen den Bachelor in Wirtschaftsinformatik studiert und absolvierten Ihr Masterstudium und Ihre Promotion im Ausland. Wenn Sie zurückdenken, wollten Sie schon während Ihres Bachelors ins Ausland?

Ja, es war ein Traum von mir einmal im Ausland zu studieren – am besten in einem englischsprachigen Land. Ich wollte meine sprachlichen Kenntnisse verbessern und meinen kulturellen Horizont erweitern. Nebenbei: Grundsätzlich würde ich auch heute allen Studierenden zu einem Auslandssemester raten, die Lust und Mut haben, ein neues Land und seine Menschen zu entdecken.

War es denn einfach das Auslandssemester zu realisieren?

Um das Auslandssemester leichter umzusetzen, belegte ich bereits in den Semestern drei und vier sämtliche Kurse, die im fünften Semester in Reutlingen vorgesehen waren. So hatte ich eine größere Freiheit bei der Wahl meiner Universität im Ausland, da ich keine Kurse anrechnen lassen musste und ich mein Bachelorstudium trotzdem in der vorgesehenen Studienzeit beenden konnte. Viele Professoren aus Reutlingen haben mich bei diesem Plan richtig unterstützt.

Ihr Masterstudium haben Sie dann nicht in Reutlingen gemacht, sondern in London?

Ja, das stimmt. Dass ich für meinen Master und eine Promotion ins Ausland gehen würde, hatte ich ursprünglich nicht geplant – und auch nicht für möglich gehalten. Ausschlaggebend waren meine sehr guten Erfahrungen in London während meines Auslandssemesters im Bachelorstudium. Dass ich mich in London für den Master beworben habe, lag auch daran, dass mich einige Professoren aus Reutlingen bei den Bewerbungen für ein Stipendien unterstützt haben. Letztendlich wurde ich bei der Studienstiftung des deutschen Volkes aufgenommen, welche meine Auslandsvorhaben sehr unterstützte. Ich studierte dann an der London School of Economics im Masterstudiengang „Management, Information Systems and Digital Innovation“.

Sie sind dann in England geblieben und haben dort auch promoviert, und zwar an der Oxford University – eine Universität, die jeder kennt. War es leicht dort eine Promotionsstelle zu bekommen?

Natürlich war es ein tolles Gefühl als ich die Zusage für eine Promotion in Oxford erhielt. Im Grundsatz war die Bewerbung ein ganz normaler Prozess. Während meines Masters in London erfuhr ich von einem strukturierten Promotionsprogramm an der Universität Oxford. Das Promotionsprogramm hörte sich sehr spannend an, da es interdisziplinär aufgebaut war. Es beleuchtete das Themengebiet der Cyber Sicherheit von verschiedenen disziplinären Perspektiven – einer technischen, wirtschaftlichen, psychologischen und geo-politischen. Ich habe mich dann beworben, persönliche Gespräche in Oxford geführt und dann die Zusage erhalten.

Und wie war es dann?

Das erste Jahr meiner Promotion verbrachte ich an Informatikfakultät der Universität Oxford, nahm an Vorlesungen teil und legte Prüfungen ab. Danach wechselte ich für meine Forschung an die Saïd Business School, also die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Oxford. Dort verbrachte ich die restlichen drei Jahre meiner Promotion.

Mit welchem Thema haben Sie sich in Ihrer Promotion befasst?

Während meiner Promotion verglich ich die Resilienz – also die Widerstandsfähigkeit – von Unternehmen, die von einem massiven Cyberangriff betroffen waren. Im empirischen Teil meiner Arbeit untersuchte ich, wie drei globale Unternehmen auf einen der bis heute verheerendsten Cyberangriffe reagierten. Hierzu führte ich Interviews mit den Vorständen und Mitarbeitern verschiedener globaler Unternehmen, um systematische Unterschiede in den Herangehensweisen der Unternehmen herauszuarbeiten.

Teile meiner Ergebnisse veröffentlichte ich zusammen mit meinem Doktorvater in einen Artikel im MIT Sloan Management Review (https://sloanreview.mit.edu/article/make-cybersecurity-a-strategic-asset/).

Heute leben Sie in Deutschland und arbeiten in England. Wie sind Sie zu Ihrem Job gekommen?

Gegen Ende meiner Promotion wurde ich von Temasek, dem Staatsfond von Singapur, kontaktiert, da sie meinen MIT Sloan Forschungsartikel gelesen hatten. Der Staatsfond hatte erst kürzlich ein neues Unternehmen – ISTARI-Global – mit Hauptsitz in London gegründet. Ich lebe in Deutschland und werde nach der Pandemie häufig nach London reisen. ISTARI unterstützt Unternehmen dabei, Cyber-Resilienz aufzubauen. Dort bin ich jetzt verantwortlich für Forschung in Cybersicherheit, thematisch baut meine Arbeit also eng auf meiner Promotion auf.

Wenn Sie mal, abgesehen von Ihrer jetzigen beruflichen Tätigkeit, auf die Informatik blicken, welches Themenfeld finden Sie spannend?

Für mich war immer die Schnittstelle zwischen der Betriebswirtschaft und der Informatik spannend. Das Studium der Wirtschaftsinformatik ist hierfür optimal, da es Grundlagen in beiden Bereichen legt. Man kann sich dann je nach persönlicher Neigung weiter spezialisieren. Darum interessiert mich auch die Cyber Sicherheit – hier sind IT Risiken von großer wirtschaftlicher und strategischer Relevanz.

Dass klingt nach einem wirklich überzeugten Wirtschaftsinformatiker. War das Studium in Reutlingen vor diesem Hintergrund die richtige Wahl?

Ja, das Studium in Reutlingen hat den Grundstein für meinen weiteren Werdegang gelegt. Ich würde nochmals in Reutlingen studieren. In besonders guter Erinnerung bleibt mir die enge Zusammenarbeit und große Unterstützung der Professoren in Reutlingen. Beispielsweise stellte Professor Wobbermin einen Kontakt zu Porsche Financial Services her; dort schrieb ich dann meine Bachelorarbeit.

Und was würden Sie heute jungen Menschen raten, die sich für ein Wirtschaftsinformatik Studium interessieren. Worauf kommt es an?

Für mich war das Studium der Wirtschaftsinformatik genau das richtige. Grundsätzlich glaube ich, dass Leidenschaft für das Studienfach ein großer Erfolgsfaktor für ein Studium ist. Wer darüber hinaus Lust und Mut hat, ein neues Land und seine Menschen zu entdecken, sollte sich die Chance eines Auslandssemesters nicht entgehen lassen.