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02.11.2016

Informatik erhält "Curriculum 4.0"-Förderpreis

Carl Zeiss Stiftung unterstützt neues Reformkonzept mit 60.000 Euro.

Für das innovative Konzept „Zeitliche Flexibilisierung und Individualisierung der Tiefe der Wissensvermittlung, Umstellung des didaktischen Konzepts der Kompetenzvermittlung“ erhielt die Hochschule Reutlingen den Förderpreis „Curriculum 4.0“. Das Foto entstand bei der Übergabe der Urkunde an den Vize-Präsidenten der Hochschule Reutlingen, Prof. Harald Dallmann durch Theresia Bauer, MdL, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Vorsitzende der Stiftungsverwaltung, Carl-Zeiss-Stiftung. Foto: Peter Himsel/Stifterverband

Irene Merdian / Alfred Siewe-Reinke

Für ihr Reformkonzept zur Neugestaltung der Lehr- und Lerninhalte in den Grundlagen der Informatik während der ersten zwei Semestern ist die Fakultät Informatik der Hochschule jetzt mit dem Förderpreis „Curriculum 4.0“ in Berlin ausgezeichnet worden. Der Preis ist mit einer Förderung von 60.000 € verbunden. Von den 150 Anträgen wurden im Rahmen des bundeweiten Wettbewerbs 12 Hochschulen ausgezeichnet.

Mit der Förderung wollen die Carl-Zeiss-Stiftung und der Stifterverband die Neuausrichtung und Weiterentwicklung der Studiengänge vorantreiben und curriculare Reformprojekte auszeichnen, die neue digital unterstützte Lehr- und Lernformen nutzen. Das neue didaktisch ausgerichtete Konzept sieht dabei eine zeitliche Flexibilisierung und Individualisierung der Wissensvermittlung vor, um besser auf die heterogenen und individuellen Vorkenntnisse ihrer Studierenden eingehen zu können.

„Durch die Unterstützung unterschiedlicher Lerngeschwindigkeiten erwarten wir einen deutlich höheren Erfolg beim Einstieg in das Studium“, so der für die Lehre an der Fakultät Informatik zuständige Prodekan Prof. Dr. Oliver Burgert. Gemeinsam mit dem Vizepräsidenten der Hochschule für Lehre, Prof. Harald Dallmann und der Pädagogin Irene Merdian von der Fakultät Informatik nahm er in Berlin den Preis entgegen.

Mit dem neuen Lehr-/ Lernkonzept geht die Fakultät Informatik auf die heterogene Zusammensetzung der Studierenden ein, die sich durch die Öffnung der Hochschulen immer stärker bemerkbar macht. So haben nur 35% der Studierenden ein Abitur, 55% besitzen eine Fachhochschulreife und 10% eine ausländische Hochschulzugangsberechtigung. Die Folge der heterogenen Herkunfts- und Bildungsbiografien sind teils sehr große Wissensunterschiede und ein unterschiedliches Lerntempo zu Beginn des Studiums. Gleichzeitig steigen durch die zunehmende Digitalisierung die Anforderungen in der sich stärker wandelnden Arbeitswelt.

Mit dem Förderpreis der Carl-Zeiss-Stiftung will die Fakultät Informatik gemeinsam mit der Hochschule das didaktische Konzept der Kompetenzvermittlung unter Verknüpfung und Neugestaltung digitaler Elemente in den Grundlagenfächern der Informatik umstellen. Damit soll zu Beginn des Studiums stärker auf die individuellen Voraussetzungen und Bedürfnisse der Studierenden eingegangen werden, um die unterschiedlichen individuellen Bildungswege fördern zu können. Dazu werden die Grundlagenmodule der Informatik auf verschiedene Abstraktionsniveaus gebracht und mehrfach angeboten, um so ein individuelles Lerntempo zu ermöglichen. Zusätzlich werden die Lerninhalte weiter digitalisiert, damit diese individuell abgerufen und gelernt werden können. Die Präsenzveranstaltungen, die im gleichen zeitlichen Umfang wie bisher angeboten werden, dienen dann der Anwendung und der Verknüpfung des Gelernten und führen so für die Arbeitswelt 4.0 entscheidenden Schlüsselkompetenzen, den sogenannten 21st century skills, wie Informations- und Medienkompetenz, Zusammenarbeits- und Problemlösungsfähigkeiten sowie Eigeninitiative und Selbstorganisation.

Das neue Lehr-/ Lernkonzept kommt dabei nicht nur den lernschwächeren Studierenden zugute. Aus Sicht von Prof. Dr. Oliver Burgert profitieren alle Studierenden von der Individualisierung. „Fachliche Inhalte in unterschiedlicher inhaltlicher Tiefe anzubieten hilft Studierenden ohne Vorkenntnisse beim Einstieg in eine Thematik. Sehr gute Studierende werden zu einer noch tieferen Beschäftigung mit dem Thema angeregt.“

Die didaktische und inhaltliche Umgestaltung des Lehr-/Lernkonzepts erfolgt durch Prof. Dr. Oliver Burgert und der Pädagogin Irene Merdian. Prof. Burgert ist Prodekan für die Lehre an der Fakultät Informatik sowie Studiendekan des Bachelorstudiengangs Medizinisch-Technische Informatik, in dem das neue Konzept zuerst erprobt und auch evaluiert wird. Die so entwickelten Erkenntnisse und modifizierten Lehr- und Lerninhalte werden im Rahmen der Open Education Plattform zur Verfügung gestellt und in weiteren Grundlagenveranstaltungen umgesetzt.

Stifterverband / Curriculum 4.0